Kundaliniaufstieg

Aufklärung und Begleitung


                                    

                               Mein Erlebnis mit den Kiefern

 

 

Wie fast jedes Jahr fuhren wir für eine Woche nach Dänemark und gönnten uns Entspannung und Komfort. Das war für mich immer wieder spannend, weil die Häuser zwar alle ähnlich waren, aber von der Atmosphäre völlig unterschiedlich.

In jenem Jahr war allerdings die Atmosphäre außergewöhnlich.

 

 

Tagebucheintrag 22. September 2009:

 

Dieses Haus, in dem wir momentan wohnen, hat etwas Besonderes. Es ist aus massivem Kiefernholz gebaut und wohl viele Bäume mussten dafür herhalten.

Gleich als wir ankamen, schlug uns eine eigenartige Atmosphäre entgegen. Äußerlich gab es nichts auszusetzen, das Haus strahlte Gediegenheit und Stabilität aus. Die Besitzer hatten diese rustikale Beschaffenheit noch mit einem Bärenfell, einem riesigen Hirschgeweih und einem antiquaren Bücherregal ergänzt. Außerdem lagen neben der Hi-Fi-Anlage klassische Cds.

 

Trotzdem, irgendetwas stimmte nicht.

Ich träumte dann die ersten beiden Nächte von Mord und Totschlag und vermutete, dass die Besitzer des Hauses der Grund dafür waren. Völlig falsch!

Gestern Abend saß ich auf der Veranda, die von einem hügeligen Wall aus Kiefern umsäumt ist. Außerdem wachsen hier noch viele andere Pflanzenarten, wie Hagebutten, Vogelbeeren, Heidekraut und noch einige mehr.

Ich ließ dieses Umfeld auf mich wirken, während ich gleichzeitig über das Kiefernhaus nachsinnte. Plötzlich hatte ich einen Bewußtseinsschub und landete in einer anderen Dimension

Ich sah Dänemark überzogen mit großen Kiefernwäldern, die sich hoch und schlank über weite Flächen zogen. Die Menschen schätzten dieses Holz und fällten es gnadenlos, bis die Ressourcen zur Neige gingen.

Diese Bilder, die an mir vorüberzogen, waren aber noch nicht alles. Die Kiefer nahm mit mir Kontakt auf und erzählte mir, dass sie keine Emotionen besitze, so wie wir sie als Mensch erleben. Sie würde nur ihre Aufgabe kennen, zu überleben und sei dafür sehr hart im Nehmen, sprich anpassungsfähig. Außerdem würde sie ihre Energie für viele Pflanzenarten, Tieren und Menschen zur Verfügung stellen und ihnen Schutz und Sicherheit bieten.

Nun und der Mensch nutzte dies schamlos aus.

Wieviel Mord und Blutvergießen hatte die Kiefer im Laufe ihrer Geschichte wohl schon erlebt? Mir ging ein Licht auf, das war es also.

Das Haus hatte mir sein Geheimnis verraten.

 

Die Geschichte ist aber noch nicht zu Ende:

Wieder zu Hause, war ich neugierig genug, um im Internet zu recherchieren, fand aber nicht den geringsten Hinweis auf gerodete Kiefernwälder in Dänemark. Schließlich ließ ich es dabei bewenden und vergaß das Ganze nach einiger Zeit.

Im darauf folgenden Jahr mieteten wir ein Haus in der gleichen Gegend. An einem verregneten Tag stöberte ich mehr aus Langeweile als wirklichem Interesse in den Prospekten herum, die in jedem Haus haufenweise herumlagen.

Unter anderem war da ein Prospekt von einem nahe gelegenen Heimatmuseum. Ich staunte nicht schlecht als ich Folgendes las:

 

Holz und Erz ergeben Eisen.

Holz aus dem Wald und Eisenerz aus dem Moor konnte zu Eisen verarbeitet werden. Das Eisen hatte bessere Eigenschaften als die Bronze. Dieses Wissen wurde vor 2500 Jahren hierher gebracht.

Als die Eisenproduktion anfing, war West-Jylland vom Walde bedeckt, aber 2000 Jahre später war nur ein Viertel davon übrig.

 

Eisen und die offene Landschaft

West- jylländische Pachtbaueren zahlten an einigen Stellen Steuern an den König in Form von Eisenbarren. In einem Kreis war es mehr als eine Tonne Eisen im Jahr.

Um diese Menge Eisen zu gewinnen, erfordert dies ca. 100 Tonnen Holz. So kam es, daß die Geschichte des Eisens West-Jylland in eine offene Landschaft verwandelte.